Das Baguette Viennoise, auch als Wiener Baguette bekannt, ist ein Gebäck, das die perfekte Balance zwischen Brot und feinem Kuchen darstellt. Es ist weder ein klassisches französisches Baguette noch ein süßer Hefekuchen, sondern eine harmonische Mischung aus beiden. Mit seiner weichen, leicht süßen Krume und der zarten Kruste eignet es sich hervorragend für den Nachmittagskaffee, als Snack zwischendurch oder als besonderer Begleiter für ein Frühstück am Wochenende.
Die Zubereitung dieses Gebäcks ist vergleichsweise unkompliziert, auch wenn sie etwas Geduld erfordert. Besonders schön ist, dass das Rezept viel Raum für Kreativität lässt: Man kann die Baguettes mit Schokoladenstückchen, Trockenfrüchten oder sogar einer dezenten Vanillenote verfeinern. In diesem Artikel erfährst du alles über die Zutaten, die Herstellung und den Genuss dieser Köstlichkeit – Schritt für Schritt erklärt und mit vielen zusätzlichen Tipps versehen.
Die Bedeutung des Baguette Viennoise
Bevor wir uns der genauen Zubereitung widmen, lohnt es sich, das Besondere an diesem Brot zu verstehen. Das Wiener Baguette unterscheidet sich auf mehreren Ebenen vom herkömmlichen französischen Baguette:
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Konsistenz: Während das klassische Baguette eine knusprige, oft sogar rustikale Kruste besitzt, ist die Oberfläche des Baguette Viennoise zarter und weicher.
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Geschmack: Durch die Zugabe von Butter, Milch und manchmal Zucker entsteht ein leicht süßlicher Teig, der sehr angenehm auf der Zunge liegt.
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Vielseitigkeit: Das Gebäck kann pur genossen oder mit süßen und herzhaften Zutaten kombiniert werden. Besonders beliebt ist die Variante mit dunklen Schokoladenstückchen, die das Ganze zu einem fast schon dessertartigen Erlebnis machen.
Dieses Gebäck ist in Frankreich sehr beliebt, aber auch in anderen Ländern hat es längst Liebhaber gefunden. Es verbindet das Beste aus zwei Welten: die Handwerkskunst des Brotbackens mit dem Charme der Patisserie.
Die Zutaten – was man braucht
Um ein authentisches Baguette Viennoise zu backen, benötigt man eine Reihe von Zutaten, die in fast jeder Küche vorhanden sind. Besonders wichtig ist die richtige Balance, denn gerade bei diesem Rezept machen Kleinigkeiten den Unterschied.
Grundzutaten:
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Salz – sorgt für den ausgewogenen Geschmack und verstärkt die Aromen.
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Warmes Wasser oder Milch – aktiviert die Hefe und macht den Teig geschmeidig.
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Frische Bierhefe – bildet die Basis für den lockeren und luftigen Teig.
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Milchpulver oder frische Milch – verleiht eine cremige Note und macht die Krume weicher.
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Eier – tragen zur Bindung bei und verleihen dem Teig eine goldene Farbe.
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Butter – sorgt für Saftigkeit und den typischen leicht süßlichen Geschmack.
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Dunkle Schokoladenstückchen – das i-Tüpfelchen, das das Brot in ein wahres Dessert verwandelt.
Diese Kombination macht das Baguette Viennoise einzigartig. Besonders die Butter und die Milch unterscheiden es von herkömmlichen Brotsorten.
Schritt-für-Schritt-Zubereitung
Die Herstellung des Baguette Viennoise erfolgt in mehreren Etappen. Jede Phase ist wichtig, damit am Ende ein perfektes Ergebnis entsteht.
1. Die Hefe vorbereiten
Zunächst wird die Hefe aktiviert. Dazu gibt man warmes Wasser oder Milch in eine Schüssel, fügt etwas Zucker hinzu und löst die frische Hefe darin auf. Danach lässt man das Ganze etwa 10 Minuten ruhen. In dieser Zeit beginnt die Hefe zu arbeiten, kleine Bläschen steigen auf, und es bildet sich ein leichter Schaum. Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Hefe lebendig und einsatzbereit ist.
2. Den Teig ansetzen
Im nächsten Schritt kommen die Eier, das Mehl und das Salz hinzu. Alles wird gut vermischt, bis eine erste Teigmasse entsteht. Nun wird die Butter in kleinen Stücken hinzugefügt, damit sie sich gleichmäßig verteilt. Anschließend folgen die Schokoladenstückchen, die später im Inneren der Baguettes für kleine süße Überraschungen sorgen.
3. Kneten
Das Kneten ist entscheidend. Es dauert in der Regel zwischen sieben und zehn Minuten. In dieser Zeit entwickelt der Teig seine Elastizität und Struktur. Er sollte kompakt, aber dennoch geschmeidig sein. Ein zu kurzes Kneten führt dazu, dass der Teig brüchig wird, während ein zu langes Kneten ihn zu fest macht.
4. Die erste Ruhephase
Der Teig muss nun etwa eine Stunde lang gehen. In dieser Phase verdoppelt er sein Volumen. Es ist wichtig, den Teig mit einem Tuch abzudecken und an einem warmen, zugfreien Ort ruhen zu lassen.
5. Formen der Baguettes
Nach dem Gehen wird der Teig in vier gleich große Stücke geteilt. Jedes Stück wird zu einem Baguette geformt. Hierbei ist etwas Fingerspitzengefühl gefragt, denn die typische längliche Form soll gleichmäßig und ansprechend aussehen.
6. Zweite Ruhephase
Auch nach dem Formen ist Geduld gefragt: Die Baguettes müssen erneut etwa eine Stunde ruhen. Nur so erhalten sie die nötige Leichtigkeit.
7. Vorbereiten fürs Backen
Vor dem Backen werden die Oberflächen der Teiglinge leicht eingeschnitten – das sorgt für die typische Optik und lässt den Teig gleichmäßig aufgehen. Anschließend bestreicht man die Baguettes mit einem verquirlten Ei, damit sie eine schöne, goldene Farbe erhalten.
8. Backen
Schließlich kommen die Baguettes in den Ofen. Bei 180 Grad Celsius werden sie etwa 25 Minuten lang gebacken. Der Duft, der sich dabei in der Küche verbreitet, ist unwiderstehlich: eine Mischung aus frisch gebackenem Brot und zarter Schokolade.
Tipps für ein perfektes Ergebnis
Um das Beste aus diesem Rezept herauszuholen, sind ein paar kleine Tricks hilfreich:
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Zimmertemperatur beachten: Alle Zutaten sollten möglichst dieselbe Temperatur haben, damit der Teig gleichmäßig aufgeht.
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Schokolade variieren: Statt dunkler Schokolade kann man auch weiße oder Milchschokolade verwenden. Für eine herbere Note eignet sich Zartbitter.
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Füllung erweitern: Wer mag, kann auch Rosinen, getrocknete Cranberries oder gehackte Nüsse hinzufügen.
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Frische bewahren: Am besten schmecken die Baguettes frisch aus dem Ofen. Wenn sie aufbewahrt werden sollen, empfiehlt es sich, sie in einem Tuch einzuwickeln oder einzufrieren.
Serviervorschläge
Das Baguette Viennoise ist äußerst vielseitig. Man kann es auf verschiedene Arten genießen:
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Pur, direkt nach dem Backen, wenn die Schokolade noch leicht geschmolzen ist.
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Mit Butter und Marmelade, was besonders zum Frühstück hervorragend passt.
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Als Dessert, eventuell mit einer Kugel Vanilleeis und etwas Puderzucker bestäubt.
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In Kombination mit Käse, wenn man den süß-salzigen Kontrast schätzt.
Diese Flexibilität macht das Gebäck zu einem echten Allrounder.
Das Baguette Viennoise ist weit mehr als nur ein Brot. Es ist ein kulinarisches Erlebnis, das die Grenzen zwischen Bäckerei und Konditorei verschwimmen lässt. Durch die Kombination von Butter, Milch, Eiern und Schokolade entsteht ein Gebäck, das sowohl nahrhaft als auch genussvoll ist.
Die Zubereitung erfordert zwar etwas Geduld, doch die Mühe wird reich belohnt: Am Ende steht ein weiches, aromatisches Baguette, das zu jedem Anlass passt. Ob zum Frühstück, als Snack am Nachmittag oder als elegantes Dessert – dieses Brot begeistert immer.
Wer sich einmal an dieses Rezept wagt, wird schnell feststellen, dass es schwer ist, nach nur einem Stück aufzuhören. Die Mischung aus fluffigem Teig und süßen Schokoladenstückchen macht süchtig – auf die angenehmste Weise.